Medizin
Unser Fokus ist das Immunsystem, eines der komplexesten und vielfach vernetzten Systeme unseres Körpers. Störungen im Immunsystem können sowohl zu Immundefekten als auch zu Autoimmunerkrankungen führen. Nicht selten treten sogar beide Phänomene gleichzeitig auf, Patienten leiden also sowohl an einer erhöhten Infektanfälligkeit wie auch an autoimmunen Krankheiten.

Autoimmunerkrankungen
Bei einer Autoimmunerkrankung richtet sich die Aktivität des Immunsystems gegen körpereigene Gewebe und Zellen und schädigt diese oder beeinträchtigt deren Funktion.
Autoimmunerkrankungen nehmen weltweit zu, insbesondere mit wachsendem Wohlstand und den damit verbundenen Änderungen des Lebensstils und Lebensumfelds.
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Autoimmunerkrankungen können alle Organe und Zellen betreffen, z.B.:
- die Schilddrüse: Hashimoto Thyroiditis, Morbus Basedow
- den Darm: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
- die Haut: Schuppenflechte (Psoriasis), Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)
- die Bauchspeicheldrüse: Diabetes mellitus Typ 1
- die Leber: autoimmune Hepatitis, sklerosierende Cholangitis
- die Gelenke: Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Juvenile idiopathische Arthritis
- das Nervensystem: Multiple Sklerose, CIDP
Vorbeugung
Die Vorbeugung zielt darauf ab, krankheitsauslösende Störungen im immunologischen Netzwerk zu vermeiden und das Immunsystem in der Balance zu halten. Dazu muss man die relevanten Bestandteile des Netzwerks, die man aktiv beeinflussen kann, kennen:
- für die Funktion des Immunsystems hilfreiche Ernährung,
- geeignete, körperliche Aktivität,
- Vermeidung risikobehafteter Umweltgifte,
- Aspekte aus dem Wohn- und Lebensumfeld
- psychische Einflussfaktoren.
Es gilt dabei, für alles und jeden das richtige Maß zu finden, denn: Viel hilft nicht immer viel.
Therapie
Besteht bereits eine Autoimmunerkrankung, so gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Angriff des Immunsystems auf körpereigene Strukturen zu reduzieren, und dadurch eine Besserung bis hin zur Symptomfreiheit zu erreichen.
Eine Option besteht in der direkten Hemmung von Zellen oder Botenstoffen des Immunsystems: die Immunsuppression. Eine indirekte Möglichkeit besteht darin, genau die körpereigenen Mechanismen zu stärken, die hemmend auf die Aktivität des Immunsystems einwirken, im Sinne einer Immunmodulation.
Dabei können verschiedenen Therapien zum Einsatz kommen: Medikamente, biologische Arzneimittel, Psychotherapie, Ernährung, Physiotherapie, Sport und Stressbewältigungsstrategien.
Eine Kombination verschiedener Ansätze kann das Ergebnis verbessern. Immer wieder gilt es, die Therapie an die Bedürfnisse und Besonderheiten des einzelnen Patienten anzupassen.
Primäre Immundefekte
werden auch als angeborene Immundefekte bezeichnet. Ihnen liegt keine externe Schädigung zu Grunde, sondern eine Veränderung in Genen, die eine Rolle im Immunsystem spielen. Viele dieser Gene sind bereits identifiziert worden.
Zu diesen Erkrankungen gehören schwere Immundefekte, die ohne Therapie innerhalb weniger Wochen bis Monate nach Geburt tödlich verlaufen, ebenso wie Immundefekte, die sich erst im höheren Alter durch gehäufte Infektionen bemerkbar machen. Einige Erkrankungen, die zu den primären Immundefekten gezählt werden, fallen vor allem durch autoimmune Symptome auf.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Erkrankung, den Symptomen und den spezifischen Besonderheiten jedes einzelnen Patienten. Die Therapie kann z.B. eine Dauertherapie mit Antibiotika, die Gabe von Antikörpern (Immunglobulinen) oder, bei schweren Fällen, auch eine Stammzelltransplantation umfassen.
Sekundäre Immundefekte
Sind immer Folge einer anderen Erkrankung oder Schädigung. Am bekanntesten ist wohl die HIV Infektion, die zum klinischen Krankheitsbild AIDS führen kann. Aber auch bei Leukämien (Blutkrebs) kann die Immunabwehr geschwächt sein.
Ebenso greifen bestimmten Medikamente in das Immunsystem ein und schwächen seine Abwehrfunktion. Auch Mangelzustände an wichtigen Nährstoffen können zu einer eingeschränkten Immunfunktion führen.
Therapie
Kennt man die Ursache des sekundären Immundefektes, versucht man diese zu beseitigen oder zu beeinflussen. Bei einer HIV Infektion unterdrückt man z.B. die Vermehrung der Viren durch Medikamente, bei bekannten Mangelzuständen gleicht man diese aus. Ist die Ursache nicht zu beseitigen, versucht man die Auswirkungen des Immundefektes, ähnlich wie bei primären Immundefekten, zu minimieren.
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